Sonntag, 28. Oktober 2018
Fünfundfünfzigster Tag in der Normalzeit - Normalzeit in Europa

28.Oktober

Endlich ist es wieder soweit: die Normalzeit in Deutschland!
Seit Einführung der Sommerzeit-Verordnung in Deutschland 1980 ist das Ende der MESZ immer der schönste Tag im Jahr für mich!

Diesmal ist es ein wenig anders.
Ich hungerte nicht mehr auf dieses auf Datum hin wie sonst in all den Jahren zuvor auf Grund von großer Erschöpfung.
Denn inzwischen lebe ich bereits seit 55 Tagen in der Normalzeit mit so
gutem körperlichen und seelischem Wohlbefinden wie schon ganz lange
nicht mehr im Herbst.
Seit langem habe ich keine so schöne Herbstzeit mehr gehabt!
Der Spagat zwischen Normalzeit und die eine Stunde früher zu rechnen mit
der sogenannten „Sommerzeit“ hat nun erfreulicherweise erstmal ein
Ende.
Zum Glück lief das für mich besser als anfangs gedacht.
Dennoch bin ich nun schon froh mit meinen Mitbürgern die gleiche Zeit zu haben.
Und ich freue mich für alle meine Kollegen, die jetzt nicht mehr so
todmüde aussehen müssen oder so häufig krank werden wie in den letzten
Wochen…

Meinetwegen bräuchte niemand mehr an der Uhr drehen müssen.
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Die Diskussion über die Abschaffung der Sommerzeitverordnung in Europa
sowie die Findung der passenden Zeitzone für die jeweilige Nation hält
auf politischer Ebene derzeit noch an.
Bis zum 30.10.2018 tagen die EU-Verkehrsminister zum Thema Zeitumstellung.

Sollte die Zeitumstellung doch abgeschafft werden in der EU, dann bliebe
noch die Frage der einzelnen Nationen zu beantworten, in welcher
Zeitzone sie leben wollen.
In Deutschland gibt es hier bislang nur persönlich geäußerte Vorlieben
von Ministern/Kanzlerin, die noch nicht als absolutes Statement gewertet
werden können – auch wenn in vielen öffentlichen Medien dies so
interpretiert wird.
Daran schliessen sich dann häufig allerlei Forendiskussionen an und es werden viele Online-Umfragen in der Argumentation bemüht.
Doch an Online-Umfragen nehmen die teil, die gern im Internet unterwegs sind.
Der Rest: alte Menschen, Kinder, z.T. behinderte Menschen, am Internet
nicht interessierte Menschen u.a. werden hier nicht berücksichtigt.
Insofern sind Online-Umfragen nur ein Stimmungsbild von Internet-Nutzern, nicht aber von der gesamten deutschen Bevölkerung.

Der Zugzwang zur möglichst einheitlichen Zeitregelung zwischen den Nationen zeigte sich für die Schweiz 1981.
Die Schweizer hatten per Volksentscheid 1978 gegen die Einführung der Sommerzeitverordnung gestimmt.
Dennoch wurde sie ein paar Jahre später kurzerhand nach 40 minütiger Diskussion im Ständerat der Schweiz beschlossen.
Grund war der Beitritt der beiden Deutschlands zur Sommerzeitverordnung.
Somit war die Schweiz eine Art Normalzeit-Insel inmitten von Ländern die der Sommerzeitverordnung folgten.
Da war dann auch plötzlich der Volksentscheid hinfällig….

Wie könnte es in Europa aussehen?
Uns umgebende Nationen haben sich für die MEZ ausgesprochen: z.B. Frankreich, Niederlande, Dänemark.
Österreich hingegen findet die MESZ (eigentlich die osteuropäische Zeit OEZ) gut.
Und Polen, das ohnehin schon recht östlich liegt ist ebenfalls für die
MESZ, da diese nichts anderes ist als die OEZ, die für Polen auf Grund
der östlichen Lage praktischer ist. Warum nur nennen sie es nicht auch
so?

Wie es uns in der dauerhaften Normalzeit ergeht, wissen alle Menschen, die sie selbst erleben durften.
Damals gab es für viele nur die eine Zeit.
Niemand wäre auf die Idee gekommen, es könnte mehrere „Zeiten“ geben unter denen man wählen könnte wie an der Ladentheke.
Gibt es ja auch nicht wirklich.
Es gibt nur Zeitzonen: MEZ oder OEZ, die hier für uns debattiert werden.
In Europa gab es bereits schon einmal ein Experiment mit dem, was wir in
Deutschland „Sommerzeit“ nennen und das nichts anderes bedeutet als die
Uhr um eine Stunde vorzustellen. Weiterlesen auf normalzeit-leben.de

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In Ihrem Sinne lebe ich schon seit einem Jahr in der Normal­zeit, da ich keine Armbanduhr trage und mein Funk­telefon den Sommer über anfäng­lich etwa eine Stunde "nachging". Zwischen­zeitlich nur noch 53 Mi­nuten.

Sie werden Glück haben, und die Umstellung alle sechs Monate wird abge­schafft. Aber auch Pech, wenn es zu einer dauer­haften Sommer­zeit, also der Osteuro­päischen Zeit kommt. Sicher­lich kann man über Jahre daran arbeiten, den Tages­rhythmus anzu­passen. Eine um eine Stunde vorge­zogene Tages­schau haben wir ja reich­lich geübt.

Ich persönlich würde sogar eine Weltzeit gutheißen. Dann entfiele die Datums­grenze. Ameri­kaner und Austra­lier müßten sich eben an einen Jahres­wechsel bei Tages­licht gewöhnen. Schließ­lich verkraften die Chinesen auch eine weite Spanne mit einheit­licher Uhrzeit.

Wenn man aber bei den derzei­tigen Zeit­zonen bleibt und in einem Land wohnt, das ganz klar in der Zeit­zone UTC+1 liegt, weil in ihr von Ostpreußen bis ins Ruhr­gebiet die Sonne zwischen 11:30 und 12:30 am höchsten steht, dann gibt es keinen Grund, dort die Osteu­ropäische Zeit dauer­haft einzu­führen.

Leider werden die Briten aus der EU austreten. Trotzdem hoffe ich auf eine einheit­liche europä­ische Regelung, die Spanien, Portugal und Irland nicht noch weiter links liegen läßt. Für sie ist die Ortzeit von Görlitz (MEZ) schon eine Zumutung, die von Kiew (OEZ) erst recht.

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Hallo wuerg,
danke für Ihren interessanten Kommentar!
Ich habe ihn auf den Original-Blog www.normalzeit-leben.de gespiegelt und Ihnen dort auch geantwortet:

https://www.normalzeit-leben.de/wordpress/fuenfundfuenfzigster-tag-in-der-normalzeit-normalzeit-in-europa/#comment-58

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